Der Hunde-Blog

Oh, warum trägt der arme Hund einen Maulkorb?

Ich weiß gar nicht, wie oft ich diese ohne ähnliche Fragen schon gehört habe, wenn ich mit Willi mit Maulkorb unterwegs war.

Was mir dabei auffällt: Egal, wie die Frage formuliert ist, sie enthält IMMER die Worte “der arme Hund”.

Warum eigentlich? Ich kann mich nicht erinnern, dass mich jemals irgendwer angesprochen hätte mit “du Arme, warum trägst du denn eine Brille?”….letztendlich ist es doch vom Gefühl her nichts anderes. Man hat einen Fremdkörper im Gesicht und man hat sich irgendwann daran gewöhnt, dass der da ist, fertig. Ich trage meine Brille, weil ich ohne sie schlechter sehe. Willi trägt seinen Maulkorb, weil er sich manchmal an der Leine aufführt wie ein Berserker.

Er ist (mittel-)großer, schwarzer Hund, und wenn der anfängt an der Leine zu toben, zu kläffen und sonstige merkwürdige Geräusche von sich zu geben, kann ich verstehen, dass Menschen, die ihn nicht kennen, Angst bekommen. Also läuft er je nach Stimmung öfter mal mit Maulkorb, ist doch eigentlich ganz einfach.

Willi ist ein Hund und auch, wenn er noch nie jemanden gebissen oder verletzt hat, kann ich niemals zu 1000% meine Hand dafür ins Feuer legen, dass auf seine leider sehr große Klappe nicht auch mal tatsächlich eine blöde Handlung folgen könnte, wenn ich zum Beispiel kurz nicht aufpasse oder einer von uns beiden einen schlechten Tag hat.

Das Paradoxe ist ja, wenn die Menschen einen Hund mit Maulkorb sehen, bekommen sie automatisch Angst oder zumindest ein komisches Gefühl, oft wechseln sie sogar die Straßenseite. Obwohl dieser Hund ja, im Gegensatz zu Hunden ohne Maulkorb, gar nicht beißen kann. Das zeigt absolut den völlig ungerechtfertigten schlechten Ruf von Maulkörben!

Egal, ob ein Hund beißt oder nicht, gefährlich ist oder nicht, ich vertrete die Ansicht, dass jeder Hund in seinem Leben eine Maulkorbgewöhnung machen sollte. Gewöhnst du den Hund freundlich an das Teil und sorgst dafür, dass er es mit positiven Erfahrungen verknüpft, ist es für ihn tatsächlich nichts anderes, als für den Menschen das Brille tragen. Jeder kann einmal in die Situation kommen, dass er seinem Hund einen Maulkorb aufziehen muss, z.B.:

  • im Urlaub in der Seilbahn/Gondel
  • in öffentlichen Verkehrsmitteln
  • beim Tierarzt, z.B. wenn der Hund große Angst hat
  • wenn der Hund zum Hundefriseur muss und sich dort gruselt

Setzt du deinem Hund dann mal eben schnell einen Maulkorb aufs Gesicht, sehr wahrscheinlich auch noch einen, der nicht mal gut passt, bedeutet das eine Menge unnötigen Stress für den Hund, den man ganz einfach hätte vermeiden können.

Beachtest du ein paar Dinge, ist der Maulkorb für den Hund nichts Schlimmes und bedeutet im Zweifel den Schutz anderer Hunde/Tiere/Menschen vor Verletzungen:

  • gewöhne den Hund möglichst früh an einen Maulkorb
  • trainiere den Maulkorb sorgfältig auf und sorge dafür, dass dein Hund ihn mit positiven Erfahrungen verknüpft
  • achte darauf, dass der Maulkorb richtig passt: er darf nirgends drücken oder dem Hund weh tun, der Hund soll nach vorne genügend Platz haben und nicht mit der Nase anstoßen, nach unten muss genug Platz sein, dass der Hund ordentlich hecheln kann, der Maulkorb muss sicher sitzen, so dass der Hund ihn sich nicht selbst ausziehen kann

Du brauchst Hilfe bei der Suche nach einem geeigneten Maulkorb für deinen Hund oder bei der Maulkorbgewöhnung? Ich helfe dir gerne!

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Über mich
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Hallo, ich bin Yvonne!

Hundetrainerin aus Limburgerhof und Autorin dieses Blogs. Auf der “Über mich”-Seite findest du noch weitere Infos über meine Person.

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Vom 14.-19.04. bleibt die Hundeschule geschlossen.

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