Der Hunde-Blog

Heute schon geübt?

Wusstest du, dass ein Hund +/- 1500 Wiederholungen eines Kommandos benötigt, bis er es wirklich richtig verinnerlicht hat? Ich weiß, das klingt jetzt erstmal viel. Aber letztendlich ist das tatsächlich gar nicht so schwer, wenn du das Üben in den Alltag mit einbaust. Gerne erkläre ich dir, wie das geht.

Ich vergleiche das Hundetraining gerne mit Vokabeln lernen. Wenn ich nach dem Vokabeln lernen in die Disco gehe, bin ich ziemlich sicher, dass ich am nächsten Morgen maximal noch die Hälfte der Worte weiß. Deshalb rate ich immer dazu, dass du deinen Hund nach dem Training erstmal ausruhen und das Gelernte verarbeiten lässt.

So ähnlich kannst du auch das Wiederholen und Üben mit dem Vokabeln lernen vergleichen.

Ein Bespiel aus der Menschenwelt:

Ich habe vor vielen Jahren mal Spanisch gelernt und hatte richtig Spaß daran. Dann kamen Abitur, Ausbildung und Arbeit – und das Leben – dazwischen und irgendwann hat es sich angefühlt, als hätte ich nie auch nur eine spanische Vokabel gelernt!

Also fing ich letztes Jahr quasi wieder von vorne an. Und ich kann dir sagen, es stimmt leider, was man sagt: das Lernen wird im Alter schwieriger…

Trotzdem habe ich gemerkt, dass zum Glück nicht alles komplett verschwunden war. Es war nur irgendwo im Keller meines Gehirns vergraben und ich war froh, noch eine Grundlage zu haben, auf die ich zurückgreifen konnte.

Jetzt kommt das große ABER: Als ich dieses Jahr in Spanien war und dort über 2 Wochen nur unter Einheimischen unterwegs war, habe ich bemerkt: das vorherige Vokabeln büffeln war zwar eine große Hilfe war, so richtig Spanisch lernen kann man aber erst beim Anwenden im Alltag.

Und hier komme ich zurück zu deinem Hund: Der Hund schafft es besser, sich seine “Vokabeln” zu merken, je öfter du sie mit ihm übst. So gern ich das auch sagen würde, aber 1x die Woche in der Hundeschule üben reicht leider in den meisten Fällen nicht aus!

Neben den Wiederholungen ist die Integration in den Alltag jedoch das Allerwichtigste.

Das Beispiel Sitz : Zuerst musst du deinem Hund natürlich erklären, was das Wort “Sitz” überhaupt genau bedeutet. Der Hund muss wissen, was genau du von ihm erwartest, wie, wo und wie lange. Das übst du – so wie beim Vokabeln lernen – zuerst in reizarmer Umgebung ohne Ablenkung.

Wenn dein Hund verstanden hat, was ein Wort genau für ihn heißt, kannst du das Kommando in den Alltag übertragen. Übe im Garten, vor dem Haus, im Wald, auf dem Spaziergang. So kann dein Hund verstehen, dass die Vokabel “Sitz” immer und überall die gleiche Bedeutung hat.

Und was genau meine ich jetzt mit Integration in den Alltag?

Vor allem will ich damit sagen, dass du nicht jeden Tag stundenlang Zeit einplanen musst, um mit deinem Hund Vokabeln zu lernen. Lernen tut er immer und überall.

Lass ihn – um beim Beispiel Sitz zu bleiben – doch einfach mal hinsetzen, während du dir einen Kaffee holst. Dann kommst du zurück, lobst ihn und löst das Kommando wieder auf.

Nutze den Spaziergang zum Üben. Fahr nicht einfach nur aufs Feld und mach die Leine ab. Nimm dir doch mal ganz bewusst die Zeit zu warten, bis dein Hund entspannt ist, um ihn dann in Ruhe aus dem Auto zu holen. Lauft dann gemeinsam los und übt das langsame, konzentrierte Laufen.

Setze oder lege deinen Hund auch unterwegs mal ab, entferne dich ein Stück – natürlich nur da, wo das ohne Gefahr möglich ist und nur so weit, wie es dein Hund schon aushalten kann – und geh dann wieder zurück und hole ihn ab.

Benutze deinen Rückruf nicht nur unterwegs, wenn es gerade unbedingt nötig ist, sondern übe einfach mal daheim, dass dein Hund zu dir kommt, wenn du ihn rufst. Ganz häufig ist es so, dass es dem Menschen zuhause gar nicht so wichtig ist, ob der Hund jetzt auf Rufen kommt oder nicht.

Dein Hund kann das nicht verstehen, wenn du das eine Mal auf eine Kommando bestehst und das andere Mal nicht.

Du siehst: regelmäßiges Üben ist 1. kein Hexenwerk und 2. ist es so wichtig für einen entspannten Alltag überall.

Sei liebevoll aber konsequent und erkläre deinem Hund in seiner “Sprache”, was du von ihm möchtest.

Ich wünsche euch viel Spaß!

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Hundetrainerin aus Limburgerhof und Autorin dieses Blogs. Auf der “Über mich”-Seite findest du noch weitere Infos über meine Person.

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