Der Hunde-Blog

Welcher Maulkorb für meinen Hund?

Es gibt viele Gründe, warum ein Hund einen Maulkorb tragen muss oder soll. Die Auswahl auf dem Markt ist groß und ich möchte euch ein bisschen helfen, die richtige Wahl für euren Hund zu treffen. Es gibt natürlich unzählige Marken und Modelle. Ich beschränke mich hier auf die, mit denen ich selbst schon Erfahrungen machen konnte.

1. Material

Biothane:
Die Biothane-Maulkörbe sind bei HundebesitzerInnen sehr beliebt, weil es sie in ihren meist bunten Farben weniger “gefährlich” aussehen. Was ihr dazu wissen müsst ist, dass diese Art Maulkorb nicht wirklich beißsicher ist. Das heißt, wenn ihr einen Hund habt, der wirklich die Absicht hat, zu beißen und dadurch auch zu verletzen, ist dieses Material nicht das Richtige. Wenn du einen friedlichen Hund hast, der z.B. aufgrund der Vorschriften in der Seilbahn im Urlaub einen Maulkorb aufhaben muss, ist das vollkommen okay. Das Material ist weich und sehr leicht und außerdem gut sauber zu halten. Bei der Firma chic & scharf bekommt ihr zum Beilspiel die Biothane-Colori®-Maulkörbe in vielen verschiedenen Farben.

Kunststoff:
Auch aus Kunststoff gibt es viele verschiedene Varianten. Es gibt z.B. den Windhund-Maulkorb von chic & scharf , welche im unteren Bereich geschlossen sind. Diese sind dadurch auch geeignet für Hunde die gerne alles vom Boden aufnehmen.

Es gibt auch Kunststoff-Maulkörbe von Baskerville, hier wird der ultra sehr gerne verwendet, weil dieser große Öffnungen hat, beispielsweise zum Hecheln und Trinken. Achtung, auch dieser Maulkorb ist für Hunde mit “echten Absichten” nicht zu empfehlen. Wenn ein Hund beißen will, schafft er das mit so einem Maulkorb auch. Bei Streit unter Hunden kommen unter anderem Verletzungen von Ohren häufig vor, die durch die großen Lücken im Maulkorb geschnappt werden. Von dieser Marke ist dann schon eher der Anti-Giftköder-Maulkorb (klick) aus Kunststoff geeignet, da er einerseits formstabiler ist und andererseits nicht nur Giftköder und Co. sondern auch Körperteile nicht durch die kleinen Öffnungen passen .

Draht:
Drahtmaulkörbe schrecken die meisten Menschen ab, weil sie finden, der Hund sieht damit gleich so gefährlich aus. Ich persönlich mag die Drahtmaulkörbe am liebsten. Sie sind beißsicher, es gibt unglaublich viele Marken, Größen und Modelle, sie lassen sich bedingt auch modifizieren und so perfekt an den Hund anpassen. So kann man z.B. an diesen Maulkörben nach Bedarf den Draht auseinander oder zusammen biegen und das Nasenpolster kürzen oder ganz austauschen.

Und was das Wichtigste ist: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Hunde den Drahtmaulkorb tatsächlich auch am liebsten tragen.

2. Passform

Wenn ein Maulkorb richtig passen soll, gibt es einiges zu beachten:

  • Der Maulkorb soll nicht vorne auf dem sogenannten Nasenschwamm des Hundes aufliegen
  • Für den Tragekomfort und um Verletzungen vorzubeugen sollte ein gutes Nasenpolster vorhanden sein
  • Es sollen keine Lefzen oder die Wangen eingeklemmt werden, der Maulkorb soll also nicht zu eng anliegen, sondern genügen Platz bieten.
  • Dass der Hund gut hecheln kann, muss der Maulkorb auch eine gewissen Tiefe nach unten bieten. Hunde schwitzen nicht wie wir, sondern benötigen das Hecheln zum Kühlen und Temperatur ausgleichen
  • Der Maulkorb soll nicht zu dicht an den Augen anliegen, der Hund soll noch gut sehen können. Achtung: Häufig schiebt sich der Maulkorb beim Liegen oder Schlafen übers Gesicht! Das ist vollkommen normal und beeinträchtigt den Hund nicht.

3. Warum überhaupt ein Maulkorb?

Das erste, was uns beim Thema Maulkorb einfällt sind natürlich Hunde, die beißen.

Häufig gibt es auch Hunde, die an der Leine wüten wie ein Berserker, aber noch nie gebissen haben (und das vielleicht auch gar nicht vor haben). Ich empfehle in solchen Fällen oft trotzdem, dem Hund einen Maulkorb aufzuziehen, denn die Stimmung vom Menschen überträgt sich so sehr auf den Hund. Wenn nun solche Hunde einen Maulkorb auf bekommen und dadurch auch nicht beißen könnten, wenn sie es wollten, sind die Besitzer oft so viel entspannter! Das kommt am Ende auch wieder dem Hund zugute.

Es gibt teilweise in öffentlichen Verkehrsmittel oder in verschiedenen Urlaubsländern die Vorschrift, dass Hunde einen Maulkorb tragen müssen.

Außerdem haben manche Hunde beim Tierarzt solchen Stress, dass sie um sich beißen könnten und besser durch einen Maulkorb abgesichert werden.

4. Braucht mein Hund jetzt auch einen Maulkorb?

Ich empfehle grundsätzlich jedem Hundehalter, seinen Hund an einen Maulkorb zu gewöhnen, gerne auch schon im Welpenalter. Wie unter Punkt 3 aufgezählt gibt es viele Situationen, in denen es einfach nötig ist. Dem Hund gegenüber ist es dann nicht fair, ihm nur weil ich im Urlaub in einer Gondel den Berg hochfahren möchte, schnell noch so ein Ding ins Gesicht zu hängen, wo ihn die Gondelfahrt allein vielleicht schon genug stresst. Auch Tierärzte sind dankbar dafür, wenn ihre Patienten den Maulkorb bereits kennen gelernt haben. In eh schon stressigen Situationen kann man dadurch weiterem Stress vorbeugen.

Bitte seht von den sogenannten Maulschlaufen ab! In Gefahrensituationen wie z.B. bei Unfällen, kommt man zugunsten der eigenen Sicherheit manchmal nicht drum rum. Der Hund kann damit weder hecheln noch trinken, für vorhersehbare Situationen ist ein Maulkorb immer die bessere Wahl!

Wenn ihr Hilfe bei der Wahl des richtigen Maulkorbs benötigt, könnt ihr euch gerne an mich wenden. In der Maulkorbberatung können wir aus meiner Sammlung direkt probieren, was deinem Hund am besten passt.

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Über mich
Informationen über die Hundetrainerin Yvonne Deffner in Limburgerhof

Hallo, ich bin Yvonne!

Hundetrainerin aus Limburgerhof und Autorin dieses Blogs. Auf der “Über mich”-Seite findest du noch weitere Infos über meine Person.

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Vom 14.-19.04. bleibt die Hundeschule geschlossen.

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